Wo auf schnelles Internet warten | Sächsische.de

2021-11-16 16:27:49 By : Mr. martin ku

Welche Region interessiert Sie besonders?

Mittelsachsen baut für 250 Millionen Euro Glasfaseranschlüsse. Für manche Unternehmen zu spät.

Mittelsachsen. Das Firmengebäude der SPL Spindel und Präzisionslager im Gewerbegebiet Neudorf ist im Internet mit einem roten Stern gekennzeichnet. Im Prinzip ist das ein gutes Zeichen. Damit gehört das Unternehmen zu den 2.777 förderfähigen Anschlüssen in der Region Döbeln, die in den nächsten Jahren mit einem Glasfaseranschluss für Highspeed-Internet ausgestattet werden. Die Entwicklung wird vom Landkreis Mittelsachsen organisiert und koordiniert.

Das bedeutet aber auch, dass es noch keinen Anschluss mit mindestens 30 Megabit gibt, wie es in vielen Ballungsräumen der Altstadt üblich ist. Sie sind auf der Karte mit einem dunkelgrünen Punkt gekennzeichnet. So wurde Döbeln vor acht Jahren zumindest in seinen Kerngebieten mit einem schnellen Kabelnetz ausgestattet. 

Im Deutschen Hygienemuseum können Sie am 29. November am Fachsymposium zum Thema Energie oder online per Livestream teilnehmen.

Dort, wo das sogenannte Vectoring ausgebaut wurde, also Kupferkabel verwendet wurden, reichen die jetzt benötigten Geschwindigkeiten nicht mehr aus. Bislang war eine schnelle Verbindung entweder gar nicht vorhanden oder die Verbindung war vor allem in Stadtteilen oder kleineren Ortschaften einfach viel zu teuer. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie moderne Möglichkeiten im Internet wie Internettelefonie oder digitales Fernsehen kaum oder gar nicht nutzen können. Daher sollen auch dort Glasfaserverbindungen verlegt werden.

Auch die Firma SPL ist betroffen, weil die Telekom Anfang des Jahres den ISDN-Anschluss der Firma gekündigt hat. Es gab keine schnelle Internetverbindung, das Telekom-Angebot dafür war viel zu teuer. So musste das Unternehmen selbst für eine einigermaßen geeignete Anbindung an das Netz sorgen. „Wir brauchen schnelles Internet. Wir haben viele Mitarbeiter, die im Homeoffice arbeiten, es werden große Datenmengen ausgetauscht“, erklärt Geschäftsführerin Johanna Rödenbeck. 

„Wir hatten das Glück, im Empfangsbereich des DSL-Funkturms eines Grimma-Anbieters zu sein, sodass wir jetzt ganz gut versorgt sind“, sagte der Firmenchef. Sie begrüßen die Ausbaupläne des Stadtteils und die Aussicht auf den Glasfaseranschluss. Ob das Unternehmen das Angebot annehmen wird, steht noch nicht fest. Denn: „Wir brauchen einfach viel zu lange“, sagt sie.

Wer bekommt eine schnelle Verbindung?

Wann und wo der Ausbau stattfindet, soll ganz Mittelsachsen auf einer interaktiven Karte, die der Landkreis auf seiner eigenen Website zur Verfügung stellt, detailliert eingesehen werden können. Auch sollte bald klar sein, ob Ihr Haus oder Ihre Firma bereits über eine ausreichend schnelle Internetverbindung (mindestens 30 Megabit) verfügt oder ob es Teil eines von der Gemeinde bereits geplanten Ausbauprojekts ist. 

Bisher sind die roten Sterne, dunkelgrünen Punkte und hellgrünen Quadrate nur im Förderbereich des vom Kreis beantragten und bereits genehmigten Clusters B zu finden. Dazu gehören die Gemeinden Döbeln (inkl. Mochau), Kriebstein, Leisnig, Roßwein, Waldheim und Zschaitz-Ottewig. 

Eine Kartenlegende zur Erläuterung der kleinen Symbole fehlt noch. Laut Mattias Borm, dem Bezirkskoordinator für den Breitbandausbau, soll dieser bis Ende des Monats ergänzt werden. Weiter erklärt er: „Unser Ziel ist es, dass jede Straße und jedes Grundstück auf der interaktiven Karte vergrößert und mit wenigen Klicks der aktuelle Entwicklungsstand abgerufen werden kann.“

Bis Ende des Jahres soll diese Plattform zu einem Bürgerinformationsportal für alle Breitbandausbauaktivitäten im Landkreis ausgebaut werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Ausbaustufen der drei Cluster im Stadtteilprojekt vorgestellt. Weitere Funktionen sollen hinzugefügt werden. Auch eigene Projekte der Kommunen können und sollen mit entsprechend aufbereiteten Informationen erfasst werden. „Die Informationen zum flächendeckenden Breitbandausbau im gesamten Landkreis können dann bürgerfreundlich und einheitlich dargestellt werden“, sagt Borm.

Was kostet das moderne Glasfasernetz?

„Die Finanzierung für die Versorgung der Region Döbeln mit dem schnellen Internet ist bereits gesichert“, erklärt Mattias Borm. Nachdem Anfang August der Bundesbeschluss für den Breitbandausbau im Cluster B genehmigt wurde, sind nun der Bundesbeschluss für den Schulausbau sowie die entsprechenden Landesbescheide eingegangen. 

„Die Vorbereitungen für die Vergabe der Beratungsleistung laufen“, sagte Borm. Diese Berater sollen den Landkreis bei der Vorbereitung und Durchführung der europaweiten Ausschreibung, der Vergabe der Netzausbaugenehmigung, der Ausbaubegleitung und der Mittelverwendung unterstützen. In den sechs teilnehmenden Gemeinden sind davon 2.777 förderfähige Verbindungen betroffen. 

„Wir erwarten ein Expansionsvolumen von rund 49,3 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 1,4 Millionen Euro für die 27 Schulen und Krankenhäuser im Cluster B“, ergänzt Mattias Borm. Sie werden in einem speziellen Projekt mit Glasfaseranschlüssen ausgestattet.

Die Cluster A (Region Burgstädt, Lunzenau) und B (Altkreis Döbeln) haben ein Projektvolumen von 70 Millionen Euro, davon 64 Millionen Euro gefördert. Darüber hinaus wurden 145 Millionen für Cluster C (Region Flöha, Frankenberg, Altkreis Freiberg) beantragt, davon 130 Millionen Fördermittel. „Weitere Anträge mit einem Gesamtvolumen von rund 21 Millionen Euro sowie spezielle Schulprojekte sind in Vorbereitung. Wir gehen von einem Gesamtvolumen von 250 Millionen Euro aus“, so Borm.

Wann kann der Ausbau beginnen?

Wann der Ausbau beginnen kann und wann die Anschlüsse tatsächlich über Glasfaser-Internet verfügen, ist derzeit völlig unklar. „Das werden nur die Konzessionsgewinner entscheiden. Sie entscheiden selbst, wo Sie mit dem Ausbau ansetzen“, sagt Borm. Er rechnet aber mit mindestens drei bis vier Jahren, bis das erste Kabel verlegt werden kann.

Ziel der Clusterprojekte ist es, die mittelsächsischen Gemeinden, die wirtschaftlich keine Möglichkeit haben, den flächendeckenden Breitbandausbau selbst zu besorgen, in das Verbundvorhaben einzubeziehen. Mattias Borm arbeitet seit einem Jahr an der Koordination. Die Umsetzungsphase werde 2020 beginnen, erklärt er.

Mehr über Döbel